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Arp Katalog (Atlas of Peculiar Galaxies)


Der Atlas of Peculiar Galaxies ist ein astronomischer Katalog. In ihm sind 338 ungewöhnliche Galaxien mit photographischen Aufnahmen aufgeführt.

Der Katalog wurde von Halton Arp in den 1960er Jahren zusammengestellt und 1966 veröffentlicht. Daher wird er auch Arp-Katalog genannt.

Arp suchte in eigenen Arbeiten und Listen anderer Astronomen nach Gruppen von Galaxien und Galaxien ungewöhnlichen Aussehens. Beispielsweise referenziert er Elemente des Atlas and Catalogue of interacting galaxies. Er nahm für jedes Objekt mit dem 5-Meter-Teleskop des Mount-Palomar-Observatoriums unter guten Beobachtungsbedingungen eine photographische Aufnahme im blauen Spektralbereich auf.

Arp gliederte seinen Katalog ungewöhnlicher Galaxien nach rein morphologischen Kriterien in Gruppen.

Der Arp-Katalog war Ausgangspunkt vieler detaillierter Untersuchungen ungewöhnlicher und wechselwirkender Galaxien, auch wenn den spezifischen morphologischen Einstufungen und einigen zugrundeliegenden Modellvorstellungen Arps heute oft geringere Bedeutung beigemessen wird.

Als Kürzel wird Arp oder APG verwendet.


Halton Christian Arp

Halton Christian Arp


Arp studierte an der Harvard University (B.A., 1949) bei Harlow Shapley (Vermesser der Milchstraße) und ging nach Los Angeles ans CalTech (Ph.D., 1953) zu Edwin Hubble. Danach wurde er 1953 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Carnegie Institution of Washington, für die er am Mount-Wilson-Observatorium und am Palomar-Observatorium forschte.

1955 wurde er Forschungsassistent an der Indiana University und 1957 Angestellter des Mount-Palomar-Observatoriums, wo er 29 Jahre lang tätig war.

Arp wurde bekannt für die umstrittene Theorie, nach der die Rotverschiebung speziell von Quasaren eine bisher unbekannte nicht-kosmologische Ursache hat und daher zur Bestimmung der Entfernung nicht geeignet ist. Damit stellte er eine der Grundlagen der Urknalltheorie in Frage. Ebenso vertrat er eine alternative Gravitationstheorie im Sinne der Le-Sage-Gravitation.

Wenngleich Arp wegen seiner Theorie viel Kritik erntete, wurde seine Konsequenz auch gelobt. So meinte der ehemalige Leiter des Max-Planck-Instituts für Astrophysik, Rudolf Kippenhahn, zu Arp:

„Wir brauchen Leute wie ihn, sonst besteht die Gefahr, dass sich in der Wissenschaft Cliquen bilden, die keine Kritik von außen zulassen.“

Als Halton Arp am Palomar-Observatorium in Ungnade fiel, holte ihn Kippenhahn, der in den 1980er Jahren das Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) in Garching bei München leitete, mit einem Stipendium nach München. Ab 1983 wurde Halton Arp als unbezahlter Gastwissenschaftler am MPA geführt.[2] Seit 1996 war er auswärtiges Mitglied der Academia Europaea.[3]

Arp stellte auch einen Katalog ungewöhnlicher Galaxien zusammen, den Atlas of Peculiar Galaxies.